Montag, 14. September 2015

Diese Fragen im Online-Dating Profil sollten Sie beantworten

Nur ein vollständiges Profil ist ein gutes Profil?

Manche Online-Dating Portale überschwemmen ihre Benutzer geradezu mit einer Flut von Fragen, die es zu beantworten gilt. Wenn es nach den Betreibern der Singlebörsen geht, ist ein möglichst vollständig ausgefülltes Profil eine der grundlegenden Voraussetzungen, um erfolgreich auf die Partnerpirsch gehen zu können. Bisweilen wird Ihnen sogar bis auf die letzte Prozentstelle vorgerechnet, wie "vollständig" Ihr Benutzerprofil mittlerweile ausgefüllt wurde, nicht selten gepaart mit Erinnerungs-Mails, die Sie auffordern, das Versäumte so bald als möglich nachzuholen. Aus Sicht der Partnerbörsen ist das auch durchaus nachvollziehbar, zeugen vollständig und gewissenhaft ausgefüllte Profile doch von engagierten Singles mit ernsthaften Interessen - und damit für die beste Werbung, die man sich vorstellen kann.

Nehmen Sie die Fragen als Anregungen

Doch keine Angst, nehmen Sie die Fragen getrost als wohl gemeinte Vorschläge, die Ihnen helfen sollen, ein wenig über sich, Ihre Vorlieben, Erwartungen und Ideale zu plaudern. Suchen Sie sich diejenigen Fragen heraus, von denen Sie das Gefühl haben, dass sie Ihnen am wichtigsten sind. In aller Regel werden das auch diejenigen sein, zu denen Ihnen am meisten einfällt. Aber Achtung: Wie so oft bestätigen Ausnahmen auch hier die Regel. Wenn Ihnen also zu einer Frage spontan keine Antwort einfällt, gehen Sie nicht einfach davon aus, dass Ihnen die Frage vollkommen gleichgültig wäre. Vielleicht haben Sie ja einfach noch nie wirklich über den gefragten Aspekt nachgedacht - oder ihn zumindest nie als für Sie entscheidende Fragestellung erkannt. Nehmen Sie daher die Fragen ruhig als Chance, sich darüber klar zu werden, wer Sie sind, wo Sie gerade stehen und was für eine Beziehung Sie tatsächlich anstreben.

Decken Sie die wichtigsten Felder ab...

Wie Sie sehen, gibt es keinen Grund, sich sklavisch an die vorgegebenen Fragen zu halten und alle (eine nach der anderen) pflichtbewusst zu abzuarbeiten. Überspringen Sie eine Frage insbesondere dann, wenn Sie das Gefühl haben, dieselbe Frage bereits in geringfügig abweichender Formulierung beantwortet zu haben. Achten Sie aber andererseits darauf, mindestens jeweils einen Frage aus den Bereichen "Wer bin ich?", "Welche Vorlieben und Interessen habe ich?" und "Was ist mir in einer Beziehung wichtig?" zu beantworten.

...aber bleiben Sie interessant!

Nachdem Sie auf diese Weise hoffentlich die Fragen dingfest gemacht haben, die Sie gerne beantworten würden, geht es nun aus Eingemachte: Die Formulierung der Antworten. Die gute Nachricht vorneweg: Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie eigenen Roman schreiben. Im Gegenteil wollen Sie ja noch ein wenig Gesprächsstoff übrig haben, wenn Sie telefonieren oder sich das erste Mal treffen. Verschießen Sie also nicht gleich Ihr ganzes Pulver bei der Beantwortung der Fragen, zumal seitenlange Ausführungen unsicher bis verzweifelt - oder im besten Fall schlicht langweilig wirken werden. Nur zur Sicherheit, auch wenn es sich aus dem obigen Abschnitt eigentlich von selbst ergibt: Niemand will Ihre vollständige Lebensgeschichte (oder noch verheerender: Ihre Leidensgeschichte) in Ihrem Profil lesen! Niemals!

Formulieren Sie kreativ

Halten Sie daher Ihre Antworten kurz und knackig, in der Regel reichen ein, maximal zwei kurze Abschnitte vollkommen aus. Auch ein knappes Statement ist vollkommen ok, sofern es originell und treffend ist. Am Rande: "Keine Ahnung" ist übrigens auch ein kurzes Statement - und zwar ein Statement Ihres mangelnden Einfallsreichtums oder Unlust, für die Suche nach Ihrem Traumpartner mehr als zwei Minuten zu investieren - oder auch beides. Falls Sie wirklich zu einer Frage keine Meinung haben, brauchen Sie das ja nicht der gesamten Community auf die Nase zu binden. Suchen Sie sich einfach eine Frage aus, die Ihnen mehr zusagt. Bereits bei der Beschreibung der grundlegenden Daten wie etwa Größe, Alter, Augenfarbe und Beruf unterscheidet sich die Spreu vom Weizen, sprich, die 08/15-Allerweltsprofile von den auffälligeren und unterhaltsameren Antworten. Ein Tipp: Vermeiden Sie das allseits geliebte "Ich bin..." als Einleitung Ihrer Beschreibung. Aus dem einfachen Grund, dass geschätzte 95% aller Profile so beginnen - und schließlich wollen Sie ja aus dem Einheitsbrei herausstechen, oder? Außerdem brauchen Sie nicht Ihre Angaben aus dem ersten Teil des Profils zu wiederholen. Wenn sich jemand für die genauen Zahlen interessiert, kann er oder sie ja immer noch dort nachsehen. Außerdem dürfen Sie sich ruhig auf wesentliche Merkmale und Hobbys beschränken. Picken Sie sich heraus, was Ein paar Beispiele:

Formulierungsbeispiele

Nicht so:

Ich bin 35 Jahre alt, habe braune Haare und bin 1.64m groß. Ich habe grüne Augen und wiege 68kg. Ich bin von Beruf Reisekauffrau und arbeite in einer kleinen Reiseagentur in München. Meine Hobbys sind Lesen und Reisen.

...sondern so:

Mit meinen 35 Jahren hat mein brauner Pferdeschwanz schon die halbe Welt gesehen, denn ich reise für mein Leben gern und habe auch mein Hobby zum Beruf gemacht. Sogar meine Größe ist kompatibel mit dem Sitzabstand der meisten Airlines - und nicht nur, wenn ich gerade über den weiß-blauen Wolken meiner Heimatstadt München schwebe, liegt mir die Männerwelt wegen meiner smaragdgrünen Augen zu Füßen.

Mittwoch, 9. September 2015

Keine gute Idee: Ihr Name als Pseudonym

Denken Sie daran, dass Sie Ihre Privatsphäre bei allen Besuchen in Single- und Partnerbörsen nicht vernachlässigen sollten. Damit verbietet es sich eigentlich schon allein aus diesem Grund, Ihren echten Vornamen als Benutzernamen zu wählen. Einige unachtsame Angaben im Profil, kombiniert mit Ihrem Vornamen und Wohnort, können mitunter durchaus ausreichen, um Ihre tatsächliche Identität zu ergooglen.
Unabhängig von dem Schutz Ihrer Privatsphäre gibt es aber auch einen sehr banalen Grund, warum Vornamen eher nicht zu empfehlen sind: Zum einen zeugen sie von einem gewissen Mangel an Kreativität und Einfallsreichtum (um den Begriff "langweilig" etwas euphemistisch zu umschreiben). Zum anderen vermitteln sie den Eindruck, als ob es Ihnen nicht wert wäre, länger als fünf Sekunden über einen wirklich zu Ihnen passenden Benutzernamen nachzudenken. Vergeben Sie also nicht die Gelegenheit, bereits durch die Wahl eines interessanten, kreativen und "maßgeschneiderten" Benutzernamens aufzufallen. Zu einem ähnlichen Schluss kam im übrigen auch die Eingangs zitierte Studie, bei der die "Normalos" unter den Nicknamen deutlich weniger Zuschriften erhielten als clevere und ausgefallene Pseudonyme.

Nickname 08/15

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich ganze Heerscharen von Singles, die dennoch Ihren Vornamen als Nicknamen missbrauchen - vielleicht, weil sie den vorangegangenen Abschnitt nicht gelesen haben, oder aber, weil sie wissentlich in der Masse der gleichnamigen Singles untergehen wollen. Da jedoch einerseits alle Benutzernamen eindeutig sein müssen, es andererseits aber mehr als eine "Sandra" und mehr als einen "Christian" (die beliebtesten Vornamen von 1975) gibt, kommen selbst seltene Vornamen nicht ohne Zusätze wie "Sandra123" oder "Christian1975" aus. Deutlicher kann man eigentlich nicht darauf hinweisen, dass man als "Sandra123" auch nur eine von zahlreichen anderen Sandras - und damit eigentlich überhaupt nichts besonderes ist.

Sonntag, 6. September 2015

Erfolgreiche Pseudonyme in Partnerbörsen

Über Pseudonyme, Nicknamen, Benutzernamen & Co.

Ihr Benutzername - oder etwas geläufiger: Ihr Nickname (oder einfach nur "Nick") - ist das Pseudonym, unter dem Sie sich im virtuellen Raum der Single- und Partnerbörsen bewegen. Bei nahezu alle Plattformen ist die Wahl des Benutzernamens einer der ersten Schritte bei der Erstellung Ihres Profils. Vollkommen zu unrecht wird die Bedeutung des Pseudonyms oftmals unterschätzt: Bereits die Wahl des Namens kann viel mehr über Sie verraten, als Sie vielleicht gedacht hatten. Umgekehrt lässt die Wahl des Benutzernamens natürlich auch Rückschlüsse über andere Singles zu, für die Sie sich Ihrerseits interessieren. Vor allem aber wirken manche Profilnamen attraktiver als andere, und so kann bereits die Wahl eines kreativen und passenden Nicknamens mit darüber entscheiden, wie viele und welche Zuschriften sie erhalten.

Das Pseudonym als Studienobjekt

Das Thema "Attraktivität von Profilnamen" wurde im Jahr 2010 sogar in einer immerhin 15-seitigen wissenschaftlichen Studie von Monica Whitty und Tom Buchanan umfassend untersucht. Die Autoren fanden heraus, dass Männer eher auf Profilnamen antworteten, die eine körperliche Attraktivität nahelegten, während Frauen sich mehr von neutralen oder auf eine gewisse Intelligenz hinweisenden Pseudonymen angesprochen fühlten.  Für diese Einschätzung hätten Sie nun wirklich keine wissenschaftliche Studie benötigt? Nun, auch wenn die "wissenschaftlichen Ergebnisse" unsere stereotype Meinung zu bestätigen scheinen, zeigen sie doch, wie wichtig die Auswahl eines guten Pseudonyms ist. Grund genug, sich die Sache mit den Profilnamen einmal ein wenig näher anzusehen. 

Tipp: Nicht alle Single- und Partnerbörsen setzen die Wahl eines Benutzernamens voraus. So erzeugt etwa Parship.de den Benutzernamen anhand einer zufälligen Zeichenkette, sodass unbeabsichtigte und verräterische Namen ausgeschlossen sind - wodurch das Profil allerdings auch ein wenig unpersönlicher wirkt.